Montag, 16. Februar 2009

Kreuz des Südens

Was für die Bewohner der Nordhalbkugel der "Große Wagen", auch "Großer Bär" genannt, und eigentlich "Ursa Maior" ist, ist für die südlichen Erdbewohner das "Kreuz des Südens". Mit diesen beiden Sternbildern kann man jederzeit die Position des Nordpols beziehungsweise des Südpols bestimmen. Früher galten sie als wichtige Orientierungspunkte für die Seefahrer. Könnt ihr es erkennen? (Foto: Eigene Herstellung, am Lago Gutierrez, Patagonien)

Das Kreuz des Südens gehört nicht - im Gegensatz zum großen Wagen - zu den antiken Sternbildern, und das, obwohl die Griechen es seinerzeit noch von der Nordhalbkugel aus hätten sehen können. Damals wurde der hellste Stern des Kreuzes für ein anderes Sternbild gebraucht. Durch kleinste fortwährende Richtungsänderung der Erdrotation (Präzessionsbewegung) tauchte das Kreuz des Südens viel später dann im Südhimmel auf, wo es dann wieder etwas später, so etwa im 16. Jahrhundert, von Seefahrern entdeckt wurde. Anfangs wollte man das Kreuz Christi darin erkennen. Alsbald erkannte man den großen Wert zur Orientierung und Bestimmung der Himmelsrichtungen. Es gilt dabei folgende Faustregel: Verlängert man die Längsachse des Kreuzes drei Mal nach "oben" (andere Quellen sprechen von einer fünffachen Verlängerung) und fällt dann das Lot zur Erde, so hat man die Richtung gen Südpol.

Auch wenn die Seefahrer zur Orientierung nicht mehr auf das Kreuz des Südens angewiesen sind, hat es im Laufe der Zeit nichts seiner Berühmtheit eingebüßt. Mittlerweile ist das Kreuz sogar Bestandteil vieler Landesflaggen, so zum Beispiel in Brasilien, Neuseeland, Autralien oder der argentinischen Provinz Feuerland.

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